Infos zum Jahreswechsel
11. Januar 2016
Andreas Rech (271 articles)
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Infos zum Jahreswechsel

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

obwohl die meisten von euch über die Feiertage im Einsatz waren und sich vermutlich nur wenig Auszeit gönnen konnten, hoffen wir, dass ihr gut ins neue Jahr gekommen seid und vielleicht wenigstens ein paar Tage Ruhe finden konntet.

Knochenjob Sicherheitsdienst

2015 war ein anstrengendes Jahr und wir wollen ehrlich sein, auch 2016 wird vermutlich nicht einfacher. Besonders die Kolleginnen und Kollegen, die zur Zeit in Flüchtlingsunterkünften oder Aufnahmeeinrichtungen ihren Dienst schieben, bekommen es grade richtig übel ab. Personalnotstand, übelste Einsatzbedingungen, die öffentliche Debatte und eigene Erlebnisse machen es nicht leicht, diesen Belastungen standzuhalten. Gleichzeitig das Bewusstsein, dass man selbst schnell zum Buhmann erklärt wird, wenn was passiert, sorgen für unerträglichen Frust.

Dass hier, um Geld zu sparen, Leute eingesetzt werden, die ganz offensichtlich nichts in unserer Branche zu suchen haben und dabei die ganze Branche in Verruf bringen, macht es für die Kolleginnen und Kollegen, die ihren Job ordentlich und gewissenhaft ausüben, nicht einfacher. Und damit meinen wir nicht nur Beschäftigte, sondern besonders auch Unternehmen. Es ist ein unerträglicher Zustand, mit welchen Methoden manch ein Unternehmer hier, auf dem Rücken der Beschäftigten hier den schnellen Euro zu machen.

Wir werden auch weiterhin den zuständigen Behörden auf die Füsse treten und die Kolleginnen und Kollegen unterstützen.

Aber immer mehr Sicherheitsbeschäftigte kümmern sich auch um ihre Rechte. Tausende vernetzen sich über das Internet um Erfahrungen auszutauschen, aber auch um Fragen zu stellen. Es zeigt sich, dass immer mehr Kolleginnen und Kollegen bereit sind, für ihre Rechte einzutreten.

175.000 Seitenaufrufe für wasi-nrw

Seit etwas über einem Jahr gibt es diese Seite, bei der sich alles um die Arbeitsbedingungen der Sicherheitsbeschäftigten dreht. Bis jetzt wurde wasi-nrw.de knapp 175.000 mal aufgerufen. Das ist ein gewaltiger Erfolg, für den wir uns bei euch bedanken möchten. War es bisher für viele Beschäftigte, die keinen Rechtsanwalt im Familien- oder Freundeskreis hatten, oder halt nicht gewerkschaftlich organisiert waren, schwer, auf Rechtsfragen konkrete Antworten zu bekommen, melden sich inzwischen viele über die Kontaktmöglichkeiten auf wasi-nrw.de.

Hunderte Kolleginnen und Kollegen konnten wir beraten, in vielen Fällen tätig werden und erfolgreich fehlende Löhne, falsche Zuschlagsberechnungen oder andere Ansprüche einfordern, zur Not auch mit Hilfe der Arbeitsgerichte.

Gleichzeitig erreichen wir inzwischen viele Beschäftigte die in der Vergangenheit fehlende Information seitens der Gewerkschaft bemängelt haben.

Was ist jetzt zum Jahreswechsel zu beachten?

In wenigen Tagen werden die Löhne für den Monat Dezember überwiesen und die Lohnabrechnungen flattern ins Haus. Uns erreichten in den letzten Wochen viele Anfragen wegen der Zuschläge für die Einsätze an den Feiertagen.

Der Tarifvertrag für das Wach- und Sicherheitsgewerbe NRW regelt Zuschläge folgendermaßen:

§ 3 Ziffer 4.

Ein Zuschlag von 100% für Arbeitsstunden, die an gesetzlichen Feiertagen geleistet werden (das gilt auch für gesetzliche Feiertage, die auf einen Sonntag fallen, am Oster- und Pfingstsonntag, am 24.12. ab 14.00 Uhr, am 31.12. ab 14.00 Uhr).

Kontrolliert bitte eure Lohnabrechnungen entsprechend, bei Fragen könnt ihr euch jederzeit an uns wenden!

Lohnerhöhung zum 1.1.2016

Seit dem 1.1.2016 gelten neue Löhne. Im Empfangsdienst steigen die Löhne auf 11,43 Euro/Stunde, für Sicherheitsmitarbeiter bei Veranstaltungen, sowie Doormen und Kaufhausdetektiven auf 10,26 Euro/Stunde, Interventions/Revierdienst auf 12,25 Euro/Stunde, FKSS auf 15,43 Euro/Stunde, um nur einige zu nennen. Die komplette Tabelle mit allen Lohngruppen findet ihr –>hier<–.

Auch hier gilt: Wenn ihr Fragen habt, meldet euch bei uns!

Das wars erstmal zum Jahreseinstieg. Wir haben die Chance etwas zu bewegen, aber wir müssen noch deutlich mehr werden. Es kommt auf euch an.

 

Andreas Rech