Hut ab vor diesem Betriebsrat
Schon mehrfach berichteten wir auf wasi-nrw.de über den Betriebsrat der Firma Kötter in Bielefeld, der mit einer beispielhaften Ausdauer für die Interessen der Belegschaft kämpft. Doch manchmal tauchen dringende Probleme auf, der Rechtsweg mag dann vielversprechend sein, ist aber oft auch langwierig. Dann geht es um Durchsetzungsvermögen. Dass Mitbestimmung in unserer Branche ein heisses Thema ist, wissen wir. Besonders wenn wichtige Entscheidungen anstehen, wird der Betriebsrat oft und gerne mal aussen vor gelassen.
Mit einer ungewöhnlichen Aktion setzte sich der Bielefelder Betriebsrat des Sicherheitsunternehmens KÖTTER durch.
In unserem Fall geht es um einen Auftragsverlust. Sowas kommt vor, ist also nichts ungewöhnliches. Doch anders als bei den Sicherheitsbeschäftigten an den Flughäfen, die eine tarifliche Regelung durchgesetzt haben, dass der neue Auftragnehmer den Beschäftigten ein Angebot mindestens auf Basis der bisherigen Arbeitsbedingungen unterbreiten muss (§4 MTV für Sicherheitskräfte an Verkehrsflughäfen), ist das im Wach- und Sicherheitsbereich nicht so. Dort stehen die Beschäftigten oft vor der Frage, was nun mit ihren Arbeitsplätzen passiert, ob Kündigungen drohen oder ein Wechsel zum neuen Auftragnehmer sinnvoll ist.
Demo vor dem Hauptsitz
Und genau diese Fragen wollte der Betriebsrat beantwortet haben. Der Arbeitgeber wollte sich aber nicht in die Karten schauen lassen, weswegen der Betriebsrat sich kurzentschlossen auf den Weg nach Essen machte und vor dem Hauptsitz des Unternehmens unmissverständlich seine Rechte einforderte.
Mit Erfolg!
Der Arbeitgeber bestätigte inzwischen, dass keine Kündigungen erfolgen und dass auch durch die Umverteilung von Einsatzstunden niemand unter seine tarifvertraglichen Ansprüche von mindestens 160 Stunden/Monat fällt.
Hut ab…