Wer oder was ist eigentlich die GÖD?
Obwohl wir hier schon öfter mal das Thema GÖD angerissen haben, wissen viele Kolleginnen und Kollegen noch immer nicht genau Bescheid.
Gefälligkeitstarifverträge aus dem Hinterzimmer
Bei der GÖD handelt es sich um eine sogenannte christliche Gewerkschaft. Sie ist MItglied im christlichen Gewerkschaftsbund und bietet sich in verschiedenen Branchen den Arbeitgebern an, um sogenannte Gefälligkeitstarifverträge mit den Arbeitgebern zu “verhandeln”. Dabei konnten wir bisher noch nicht wirklich feststellen, dass wirklich auch “Verhandlungen” stattgefunden hätten. Vielmehr werden irgendwelche Abmachungen in irgendwelchen Hinterzimmern getroffen.
Auch im Wach und Sicherheitsgewerbe hat sich die GÖD in einigen Bundesländern dem BDSW angeboten um z.B. Sonn- und Feiertagszuschläge abzuschaffen, bzw. deutlich zu senken. Diese Bundesländer hängen auch mit den Löhnen, die die GÖD hier mit den Arbeitgebern vereinbart hat, deutlich dem Bundesdurchschnitt hinterher. Sollten hier Kolleginnen oder Kollegen aus Niedersachsen, Sachsen und einigen anderen betroffenen Bundesländern mitlesen, können die gerne mal ihre Erfahrungen schildern.
Auf ihrer eigenen Webseite erfährt man nicht viel, außer, dass es offensichtlich Fachverbände für das Wach- und Sicherheitsgewerbe bundesweit gibt.
Interessanter wird es aber, wenn man auf der Internetseite des Dachverbandes, nämlich des christlichen Gewerkschaftsbundes (CBG) nachsieht.
https://www.cgb.info/ueber-uns/kurzdarstellung.html
Hier wird. für jedermann schwarz auf weiß nachzulesen schnell klargemacht, worum es dem CGB und seiner Mitgliedsgewerkschaft GÖD in Wirklichkeit geht:
“Selbstverpflichtung als tarifpolitischer Ethikkodex christlicher Gewerkschaften
1. Der CGB und seine Mitgliedsgewerkschaften streben in ihren Tarifverträgen eine Entgeltuntergrenze in Höhe von derzeit 8,50 Euro (*) an, die entsprechend der durchschnittlichen Entgeltsteigerungen angepasst wird. Es ist die Aufgabe der Mitgliedsgewerkschaften, mit Unterstützung des CGB als Dachverband, die bereits bestehenden Tarifverträge unter Beachtung der betrieblichen Notwendigkeiten sukzessive auf diesen Mindeststandard anzupassen.”
* Anmerkung der Redaktion: Offensichtlich ist dieser Text auf der Seite nicht aktualisiert, denn der gesetzliche Mindestlohn liegt zur Zeit bei 8,84 Euro. Da kommt auch die GÖD nicht drumherum.
Hier wird schnell deutlich, dass der BDSW vorhat, die Tarifverträge, inclusive der Löhne und Zuschläge, zukünftig auf das gesetzliche Mindestniveau zu bringen.
Und das nennt sich “tarifpolitischer Ethikkodex”!
Ihr arbeitet dann vielleicht aus Nächstenliebe… Jesus würde kotzen…