Luftsicherheit
8. Juli 2015
Andreas Rech (271 articles)
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Luftsicherheit

Kötter in der Pflicht

Nach dem Wirbel um Kötters verfehlte Personalpolitik und der damit verbundenen Überlastung des eingesetzten Personals, scheint nun etwas zu geschehen.
Offensichtlich hat sich Kötter mit den beiden Aufträgen der Luftsicherheitskontrolle an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn übernommen. Die Leidtragenden sind die Beschäftigten, die Belastung ist immens, der Krankenstand schnellt in die Höhe.
Auch der Versuch, diesen Missstand dadurch zu vertuschen, dass einige Mitarbeiter durch ein fragwürdiges Prämiensystem an ihren einsatzfreien Tagen zum Dienst gelockt werden sollten, schlug fehl.
Am 1. Juli lud der Präsident des Bundespolizeipräsidiums in Potsdam, Dieter Romann, sämtliche Akteure rund um das Thema Luftsicherheit zu einem Spitzengespräch nach Berlin ein. Teilnehmer waren Vertreter der Bundespolizei, des BDL, der Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn, der Fluggesellschaften, Kötter und ver.di.

Mit dabei waren Andrea Becker und Özay Tarim, als Vertreter für ver.di NRW, aber auch die beiden beteiligten Betriebsräte der Standorte Düsseldorf und Köln/Bonn hatten die Möglichkeit, einen Vertreter zu entsenden und die Situation zu erläutern. Für den Düsseldorfer Betriebsrat nahm Steffen Demuth teil, der Kölner Betriebsrat war leider verhindert.

Wir haben unsere Position, genau wie auch schon gegenüber der Öffentlichkeit, unmissverständlich klargemacht und fordern dringend eine Beendigung dieser mangelhaften Personalplanung um endlich die Kolleginnen und Kollegen zu entlasten. Kötter ist in der Verantwortung.
Wir werden das genau beobachten und weiter tätig bleiben.

Aber es gibt noch mehr Neuigkeiten:

Immer wieder berichtet die Presse über angebliche Sicherheitslücken im Bereich der Sicherheitskontrollen (§§ 5, 8 und 9). Über die Qualität der durchgeführten Tests, kann man sich streiten. Aber immer wird mit dem Finger auf unsere Leute gezeigt. Und als Ursache wird schnell mangelnde Qualifikation herangezogen. Nie ein Wort über die tatsächliche Situation der Beschäftigten. Doch nun hat der WDR mal genauer hingesehen und festgestellt, wo die wirklichen Sicherheitslücken sind und wer dort tatsächlich die Verantwortung trägt.
Wirklich sehenswert, vor allem, wenn man bedenkt, dass unsere Kolleginnen und Kollegen eine Abmahnung oder sogar die Kündigung riskieren, wenn es um eine 125 ml Zahnpasta geht.

WDR Beitrag

6013 von 6015 haben die Rezertifizierung bestanden

Und wenn wir grade beim Thema Qualifikation sind: In der Öffentlichkeit ist bisher kaum bekannt, dass Sicherheitsbeschäftigte an Verkehrsflughäfen seit der Einführung 2012 alle 3 Jahre eine Prüfung bestehen müssen, die sogenannte Rezertifizierung. Auf eine Anfrage der Partei Die Linke erklärte die Bundesregierung, dass von den bereits über 6000 Rezertifizierungen ganze 2 (!) nicht bestanden wurden.
Hier nachzulesen:

Antwort Bunderegierung

 

Andreas Rech